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Odysseus, der Sohn der Antikleia und des Laertes, war der König von Ithaka. Er galt als tapfer, klug und verschlagen. Er kämpfte im trojanischen Krieg auf Seiten der Griechen und ließ seine schöne Gemahlin Penelope und seinen kleinen Sohn Telemachos zurück. Odysseus war es schließlich auch, der den Einfall hatte, die Trojaner mit einem hölzernen Pferd zu überlisten. Nachdem der Krieg gewonnen war, traten die Griechen ihre Heimfahrt an. odyschild.gif (14931 Byte)
Odysseus, der es am weitesten in die Heimat hatte, erreichte mit seinen zwölf Schiffen zuerst die Stadt Ismaros und plünderte sie, doch einige seiner Gefährten wurden getötet. Danach landeten sie an der Küste Nordafrikas, im Land der Lotophagen, dort gab man ihnen Lotos zu essen und ein paar von Odysseus Freunden blieben für immer dort. Als nächstes erreichte Odysseus das Land der Zyklopen. Sie kamen in die Höhle des Zyklonen Polyphenios, ein Sohn des Meeresgottes Poseidon. Polyphenios nahm sie gefangen und tötete etliche Gefährten des Odysseus, doch er konnte ihn überlisten und blendete ihn, so daß er mit dem Rest seiner Männer fliehen konnte. Polyphenios aber, flehte zu seinem Vater Poseidon, daß Odysseus, sei es ihm auch bestimmt heimzukehren, so sollte er erst nach langer Irrfahrt und nach Verlust aller Freunde alleine nach Hause kommen, und dort nichts als Unglück vorfinden. Poseidon erhörte das Gebet seines Sohnes, und es sollten nicht weniger als zehn Jahre vergehen, ehe Odysseus sein geliebtes Ithaka wieder sah. Jetzt kamen sie zu einer Insel, auf der Aiolos, der Beherrscher der Winde, seinen Palast hatte. Er nahm die Männer freundlich auf, bewirtete sie einen Monat lang, und machte ihnen zum Abschied einen Sack zum Geschenk, in dem alle Winde eingesperrt waren. Damit konnte Odysseus nun seine Schiffe zügig antreiben und bald sahen sie schon die Feuer an der Küste Ithakas, doch da öffnete ein Freund des Odysseus den Sack, um zu sehen, was sich sonst noch darin befand, da fuhren alle Winde wieder heraus und trieben sie  weit weg von der heimatlichen Küste. Hilflos erreichten sie das Land der Laistrygonen. Diese waren aber menschenfressende Wilde. Sie zertrümmerten nicht weniger als elf Schiffe des Odysseus und töteten fast alle seiner Gefährten. Odysseus konnte mit knapper Not und nur mehr einem Schiff und wenigen Freunden entkommen. Nun kamen sie an eine Insel, die von der Zauberin Kirke, einer Tochter des Helios, bewohnt wurde. Odysseus blieb bei seinem Schiff und schickte ein paar Männer fort um nach Vorräten zu suchen. Die Männer aber gelangten zu dem Palast der Kirke, wo sie alle in Schweine verwandelt wurden. Odysseus, der sich bald Sorgen um seine Freunde machte, ging los um sie zu suchen, doch traf er Hermes, den Götterbote, der ihn vor Kirke warnte, und ihm ein Kraut gab, welches ihn vor ihren Verzauberungen schützen sollte. Odysseus betrat den Palast und als Kirke ihn auch verzaubern wollte, sprang er mit gezogenem Schwert auf sie los, als wollte er sie ermorden. Nachdem Kirke seine Männer zurückverwandelt hatte, schwor sie Odysseus, sie werde ihnen nichts Böses mehr tun. Die Zeit verging schnell und als sie Abfahren wollten, gab Kirke Odysseus den Rat, in das Schattenreich zu fahren und den toten Seher Teiresias über ihre Rückfahrt zu befragen. Odysseus tat, wie ihm geheißen, und erreichte bald das Totenreich. Dort traf er viele tote Helden und , endlich auch Teiresias. Dieser sagte ihm, daß er den Gott Poseidon erzürnt hatte und die Heimat erst spät wiedersehen werde. Auch sollte er auf keinen Fall auf der Insel Thrinakia eines der Rinder des Sonnengottes anrühren. Odysseus verließ das Schattenreich wieder und als nächstes gelangte er mit seinen Gefährten zu der Insel der Sirenen, wundersame Nymphen, die mit ihrem Gesang jeden Mann seine Heimat und seine Familie vergessen ließen. Odysseus gedachte dem Rat der Kirke, und füllte seinen Männern Wachs in die Ohren. Er selbst ließ sich jedoch an den Mast des Schiffes binden, den er wollte den Gesang der Sirenen hören. Sie gelangten auf diese Art glücklich an der Insel vorbei. Nun erreichten sie zwei Felsen, die kaum einen Pfeilschuß weit voneinander entfernt waren. Auf dem einen hauste die Skylla, ein furchtbares Ungeheuer mit sechs Köpfen. Auf dem anderen lag die Charybdis, die die dunklen Meeresfluten einsog und wieder ausspie. Voller Angst ruderten die Männer zwischen den Felsen durch, doch als sie versuchten der Charybdis ja nicht zu nahe zu kommen, beugte sich die Skylla hinab, packte sechs Gefährten des Odysseus und verschlang sie. Schreckensbleich gelang es den anderen nun die Felsen zu verlassen. Die nächste Insel, die sie erreichten, war die Insel Thrinakia, wo die Rinder des Helios weideten. Als sie an Land gingen, ließ Odysseus seine Männer einen Eid schwören, sich nicht an den geweihten Tieren zu vergehen. Bald jedoch begann ein Sturm und sie konnten die Insel nicht verlassen. Als eines Tages Odysseus die Männer verließ, um am Strand für günstiges Wetter zu beten, überkam der Hunger die Unglücklichen und so schlachteten sie einige Rinder. Helios, der alles gesehen hatte, eile zorig zum Olymp und bat Zeus, diesen Frevel zu strafen. Daraufhin zerschmetterte Zeus das Schiff mit einem Donnerkeil und alle ertranken. Einzig Odysseus konnte sich retten und trieb an das Ufer einer Insel, auf der die schöne Nymphe Kalypso lebte. Sie nahm Odysseus freundlich auf und er verbrachte die nächsten sieben Jahre bei ihr. Endlich brachte Hermes den Befehl von Zeus, Odysseus nun endlich gehen zu lassen. Kalypso war darüber sehr traurig, doch half sie dem Helden, sich ein Floß zu bauen und gab ihm auch noch genügend Vorräte mit. So verließ Odysseus die Insel Ogygia, doch bald kam eine neuer Sturm auf und Odysseus trieb zwei Tage hilflos im Meer, bis er an den Strand der Insel Scheria gespült wurde. Ermattet schlief Odysseus nun ein, doch Athene, die Göttin der Weisheit, und besondere Freundin des Helden, brachte die schöne Königstochter Nausikaa dazu, gerade heute ihre Kleider in der Nähe des Rastplatzes des Odysseus zu waschen. Nausikaa und ihre Dienerinnen verrichteten fröhlich ihre Arbeit und durch ihr Lachen wurde Odysseus geweckt. Nausikaa nahm den Fremden freundlich auf und brachte ihn in den Palast ihres Vaters, des Königs Alkinoos. Der König, ein freundlicher und gerechter Mann, bewirtete den Odysseus und gab ihm ein Schiff, um in seine Heimat zu erreichen. Der Abschied von diesen freundlichen Menschen machte Odysseus traurig, doch zu groß war die Sehnsucht nach seiner geliebten Frau und seinem Sohn. Das Schiff machte zügige Fahrt, und bald war Ithaka erreicht.

Lange Jahre waren vergangen, seit Odysseus seine Heimat verlassen hatte. Alle anderen Helden, die in Troja gekämpft hatten, waren längst wieder bei ihren Familien, nur Odysseus kam nicht zurück. Allgemein galt Odysseus als tot und es fanden sich schnell viele Freier ein, die um die Penelope warben, denn sie war noch immer schön und hatte viele Güter. Als Penelope es ablehnte, sich wieder zu vermählen, blieben die frechen Freier trotzdem in ihrem Palast und feierten Tag ein Tag aus und verpraßten alles Hab und gut des Odysseus. Telemachos, der Sohn des Odysseus, der inzwischen zu einem klugen und stattlichen Jüngling herangewachsen war, teilte den Kummer seiner Mutter, doch konnte er alleine wenig gegen die Freier ausrichten.

Als Odysseus nun sicher die Küste Ithakas betrat, gesellte sich Pallas Athene zu ihm, und riet ihm, sich zuerst zu seinem treuen Hirten Eumaios zu begeben. Dann verwandelte sie Odysseus in einen alten Mann, denn nur so konnte er feststellen, wer ihm noch treu unter seinen Gefolgsleuten war und wer nicht. Odysseus begab sich nun in veränderter Gestalt zu dem Hirten und sagte ihm, daß Odysseus nahe sei. Der treue Hirte freute sich sehr und bot dem vermeintlichen Bettler weiterhin Unterkunft und Kost an. Odysseus war sehr gerührt über seinen braven Hirten, und nahm das Angebot gerne an. Bald kam Telemachos, um den Hirten zu besuchen, und Odysseus konnte sich endlich seinem Sohn zeigen. Es war ein freudiges Wiedersehen und beide, Vater und Sohn, weinten sehr nach dieser langen Zeit der Trennung. Endlich schmiedeten die beiden einen Plan, wie sie die frechen Freier vernichten konnte. Odysseus wollte, wieder in einen Bettler verwandelt, in den Palast gehen und sich, auch von seiner Gattin Penelope, unerkannt unter die Freier mischen. Telemachos sollte aber auf sein Zeichen warten, und sich für den Kampf rüsten. Im Palast angekommen, wurde Odysseus von den Freiern verhöhnt und geschmäht, doch blieb er ruhig und wartete auf seine Chance. In der folgenden Nacht entfernten Odysseus und Telemachos alle Waffen und Rüstungen aus dem großen Saal, in dem die Freier täglich schlemmten. Danach begab sich Odysseus, immer noch verwandelt, zu Penelope und sagte ihr, daß Odysseus der Heimat nahe sei. Gleich am nächsten Morgen betrat Penelope den Saal, in dem schon die Freier zum Frühstück saßen, und ließ zwölf Äxte hintereinander aufstellen. Wer mit dem Lieblingsbogen des Odysseus durch die Öhre aller zwölf Bogen schießen konnte, dem wollte sie als Gemahlin folgen. Der Reihe nach versuchten es jetzt die Freier, doch keinem gelang es auch nur den Bogen zu spannen. Am Ende blieben nur Antinoos und Euchimachos, die beiden trotzigsten aller Freier, zurück. Inzwischen hatte sich Odysseus dem treuen Hirten Eumaios offenbart und gebot ihm nun, alle Zugänge zu dem Saal abzuschließen, damit ihm auch kein Freier entkommen konnte. Antinoos und Euchimachos hatten es bis jetzt vergeblich versucht, als Odysseus wieder in den Saal trat und sie fragte, ob wohl er es versuchen könnte. Die Freier lachten sehr und gaben Odysseus den Bogen. Der aber spannte ihn mit Leichtigkeit und schoß ihn sogleich durch alle zwölf Äxte. Die Freier staunten sehr als sie dies sahen, da warf Odysseus seinen Mantel ab und schoß dem Antinoos einen Pfeil mitten durch den Hals. Alle erschraken, doch nun war es zu spät. Odysseus und Telemachos richteten die Frevler einen nach dem anderen. Wie ein Löwe stand Odysseus unter den Leichen, dann ließ er alle untreuen Mägde und Knechte holen und richtete auch sie. Endlich trat Penelope in den Saal und sah den Bettler unter all den Leichen stehen. Als sich Odysseus ihr offenbarte, glaubte Penelope ihm zuerst nicht, doch Athene verwandelte ihn zurück und Penelope sank überglücklich in die Arme ihres tot geglaubten Gatten.     

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